Behandlung

Je früher sie Morbus Scheuermann erkennen, desto besser können Ärzte mit entsprechenden Therapiemaßnahmen der Verkrümmung entgegenwirken. Das ist besonders in der Wachstumsphase wichtig. Das Ziel der Behandlungen ist, die Wirbelsäule aufzurichten und zu verhindern, dass die Wirbelkörper sich zu Keilen verformen. Dazu verordnen Ärzte in der Regel zunächst Physiotherapie. Mit speziellen Übungen stärken die Kinder und Jugendlichen ihre Rückenmuskulatur und können so vermeiden, dass sich ein Rund- beziehungsweise Flachrücken bildet. Auch im späteren Krankheitsverlauf ist es wichtig, Rücken- und Bauchmuskeln zu trainieren, um einer weiteren Verkrümmung entgegenzuwirken.

Wirbelsäule mit Korsett aufrichten

Zusätzlich zu krankengymnastischen Übungen können Korsetts helfen, die Wirbelsäule zu stabilisieren und aufzurichten. Diese müssen Patienten circa 23 Stunden am Tag tragen – nur zum Duschen oder Baden dürfen sie sie abnehmen. Später ist es häufig ausreichend, das Korsett nur nachts anzulegen. So können Verkrümmungen der Wirbelsäule verhindert oder gar begradigt werden. Fällt diese Stütze jedoch weg, besteht die Gefahr, dass sich die Wirbel wieder verschieben. Deswegen ist es dann besonders wichtig, die Physiotherapie fortzuführen.

Im fortgeschrittenen Stadium kann Morbus Scheuermann starke Schmerzen verursachen. Zu Beginn der Therapie verschreiben Ärzte deswegen häufig schmerzstillende und muskelentspannende Medikamente.

Eingriffe an Wirbelkörpern und Bandscheiben

Operationen sind bei Morbus Scheuermann nur selten notwendig. In einigen Fällen verändert sich die Wirbelsäule so stark, dass die Bandscheiben beschädigt werden. Dann entfernen Ärzte betroffene Bandscheiben und ersetzen sie zum Beispiel durch körpereigenes Knochengewebe aus dem Becken. Weiterhin können Chirurgen die Wirbel aufrichten und die Wirbelsäule mithilfe von Metallstäben stabilisieren. Nach einer Operation müssen Patienten dann für einige Wochen ein Korsett tragen.